
"Hitler good, kill Jews" oder "I think you are a very dangerous person" - es sind solche Sprüche die sich Kai Wiederhöfer bei seiner Arbeit anhören muss. Auf der einen Seite die jungen Palästinenser, die in dem deutschen Fotografen eine Art Hoffnung sehen. Auf der anderen Seite der israelische Grenzsoldat, der den Pass des 36jährigen Schwaben kontrolliert, seine Arbeit kritisch beobachtet.
Mit dem Fotografen Kai Wiedenhöfer im Niemandsland unterwegs
Ende April wurden in Amsterdam die World Press Fotos des Jahres 2004 überreicht. Der deutsche Fotograph Kai Wiedenhöfer erhielt für seine Bilderserie "The Wall, Israeli Occupied Territories" eine Auszeichnung in der Kategory "general news".
"Hitler good, kill Jews" oder "I think you are a very dangerous person" - es sind solche Sprüche die sich Kai Wiederhöfer bei seiner Arbeit anhören muss. Auf der einen Seite die jungen Palästinenser, die in dem deutschen Fotografen eine Art Hoffnung sehen. Auf der anderen Seite der israelische Grenzsoldat, der den Pass des 36jährigen Schwaben kontrolliert, seine Arbeit kritisch beobachtet.
Kai Wiedenhöfer dokumentiert ein Bauwerk, dass wie wohl keines derzeit in der Welt polarisiert dass die Menschen aufrüttelt. Ist das Bauwerk, dass Israels Regierung derzeit errichten lässt, nun eine 'Mauer der Annexion' oder ein 'Anti-Terror-Zaun'?

"Ohne Sprache ist keine gute Fotografie möglich. Der direkte Kontakt mit den Menschen ist durch nichts zu ersetzen, ein Dolmetscher ist nur ein Hilfsmittel. Sprache schafft Vertrauen, und gute Bilder leben von der Nähe zu den Menschen. Stundenlang hoere ich Frustrierten zu, verstecke mich nicht hinter meiner Kamera. Die emotionale Distanz, die von meinem Beruf oft verlangt wird, ich habe sie nicht."
Kai Wiedenhöfer ist kein Held, kein Zyniker, kein News-Junkie. Er gehört auch nicht zu der Garde internationaler Kriegsjournalisten, die die Kriege wie Trophäen aufzaehlen. Kai Wiedenhöfer ist ein einfacher, bescheidener Typ. Der seine Arbeit professionell, vorsichtig und mit grossem Engagement ausübt. Der Job als Profession - weit liegt dieser Gedanke nicht.
Auch er hat irgendwann einmal den Streifen "Under Fire" gesehen - ein Film, in dem ein Fotoreporter Einfluss auf den Verlauf der Revolution in Nicaragua nimmt. Und irgendwie hat es ihm gefallen, obwohl er damals noch nicht Fotojournalist werden wollte, wie er versichert.
